In der Schweiz gibt es ein Ikonenmuseum, gewusst? Wir bis vor Kurzem auch nicht!
Im Museum Burghalde in Lenzburg befindet sich, so schreibt das Museum auf seiner Homepage, die einzige permanente Ikonenausstellung der Schweiz. Diese Dauerausstellung wird durch Sonder- beziehungsweise Wechselausstellungen ergänzt und so immer wieder neu belebt.
Unter dem Titel URSPRÜNGE zeigt das Ikonenmuseum von Anfang Dezember 2023 bis Anfang Mai 2024 Äthiopische und Koptische Ikonographie aus privaten Sammlungen. Das wollten wir uns ansehen.
Bevor die Besuchenden die Dauerausstellung mit den russischen Ikonen betreten, werden sie an die Thematik des Ikonenschreibens herangeführt. Dabei wird ein Fokus auf die Herstellung von Ikonen mit der Enkaustik-Methode gelegt, da dies eine der ältesten bekannten Maltechniken ist.
In einem weiteren Raum sind dann die Stücke der Sonderausstellung zu sehen. Die Darstellungen mit den anders anmutenden Proportionen wirken auf den ersten Blick fremd und gewöhnungsbedürftig, scheinen nicht in den kargen, grauen Raum zu passen. Doch ihre Motive sind uns wohl bekannt: Jesu‘ Einzug an Palmsonntag prangt gross an einer der Wände, die Kreuzwegstationen beziehungsweise die Kreuzigungsszene, mehrfach zu sehen und wer genau hinschaut erkennt kleine Feinheiten, die jeweils anders sind. Verweilen und die Lebens- und Wirkungsgeschichte des Nazareners mit anderen Augen sehen, wir sind dankbar für diese Bereicherung.
Ein Besuch des kleinen, aber feinen Museum lohnt sich, wenn man gerne Neues entdeckt, sich an seltenen Motiven erfreut und das Herz beim Betrachten von kunsthandwerklichen Meisterleistungen ein klein wenig höher schlägt als sonst.