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Heilige Bilder, lebendige Gemeinschaft – Ein Rückblick auf den Ikonenkurs in Domat/Ems

    Eine Woche voller Begegnungen, Gebet und intensiver künstlerischer Arbeit – die Ikonographin Judith Valaulta blickt auf einen besonderen Ikonenkurs in Domat/Ems zurück. Zwischen Pinselstrichen und spirituellen Momenten erlebten die Teilnehmenden nicht nur die Kunst des Ikonenschreibens, sondern auch eine tiefe Gemeinschaft. Wie sie Herausforderungen meisterte und welche besonderen Erlebnisse sie bewegten, erzählt sie in ihrem persönlichen Bericht.

    Eines vorweg: Es war eine sehr schöne und interessante Woche für mich und es gab so einige Lernsituationen… Ich habe einerseits sehr tolle Menschen neu, andererseits mir bekannte Menschen besser kennengelernt. Auch mich selber habe ich einmal etwas anders erfahren als sonst im Alltag. Tja und dann hat es auch Situationen gegeben, wo ich mich gefragt habe, ob ich wirklich Ikonenkurse leiten kann/will…

    Der kleine Kursraum war voller Charme und hatte alles, was man braucht. Meine grösste Sorge im Voraus war: Wie bringe ich durch Gebete Jesus in unsere Gruppe von vier Frauen. Ein Buch mit Welt-Gebeten zum Morgen, Mittag, Abend oder für die Nacht war uns dabei dann sehr hilfreich.

    Für den ersten Tag hatte ich einen Vortrag mit verschiedenen Schwerpunkten vorbereitet, von der  Herkunft der Enkaustik über die Zeit Johannes› von Damaskus zur Byzantinischen Epoche und dann eine Verbindung zu unserer katholischen Kirche und Tradition. Diesen Vortrag, so eines meiner learnings, werde ich das nächste Mal auf den Nachmittag verschieben. Denn: Ich habe festgestellt, dass die Leute voller Erwartung sind, was auf sie zukommt, sie wollen mit dem malen beziehungsweise schreiben baldmöglichst anfangen. 

    Auch ist mir aufgefallen, dass das Üben von Augen, Mund und Nase – als Vorbereitung zuerst auf Papier, wie früher in der Schule – von den Kursteilnehmenden eher als mühsam empfunden wurde, ABER das Resultat lässt sich sehen! An einem der Kursabende haben wir zusammen den bildtheologischen Vortrag von Padre Mike in Zürich besucht. Die Teilnehmerinnen haben den Vortrag mit grossem Interesse gehört und viel gelernt. Für mich persönlich war es sehr kraftvoll, Padre Mike kurz zu sehen und zu sprechen. Und auch das Wissen darum, dass unsere Kursgemeinschaft im Gebet von anderen Ikonographen mitgetragen wurde, hat mir gut getan. 

    Besonders gefreut hat unsere Gruppe der Besuch des Pfarrers der gastgebenden Kirchgemeinde in unserem Ikonenkurs. Wir konnten mit ihm den Termin für die Segnung der Ikonen in der Hl. Messe festlegen. Ich finde es so schön, dass er dies während der Messe machte, die Ikonen so in die Liturgie miteinbezogen hat. Die Leute sind nach vorne gegangen und haben unsere Werke bestaunt. Dann hat sich eine Person gleich provisorisch für den Kurs im November angemeldet.

    Für mich ein weiteres Highlight: Weil wir so zentral beim Bahnhof «malten», hatten wir auch Besuch von der Strasse; Eine Frau schaute vorbei und hat sich spontan für den Herbstkurs angemeldet. Mein Herz ist voller Freude und Dankbarkeit über diese Resonanz!

    Ich könnte noch viel erzählen…Aber eigene Kurs-Erfahrungen und Ikonen-schreib-Erlebnisse zu machen ist unersetzbar; Dazu möchte ich ermutigen.

    Judith Valaulta

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